Die Biographie eines großen Mannes
Dieser Artikel besteht aus drei Seiten:
- Schulbildung und erste berufliche Erfolge
- Müller als Bürgermeister und sein Engagement
- Müller und das Bildungswesen
Am 15. September 1728 wird Carl Wilhelm Müller in Knauthain geboren. Sein Geburtshaus ist das zur Zeit noch baulich extrem geschädigte Gebäude in der Ritter-Pflugk-Straße 20. Damals beherbergt es neben der elterlichen Wohnung das zum Gut gehörige Patrimonialgericht. Müllers Vater ist hier Gerichtsverwalter der Diskauischen Gerichtsstuben.
Schulbildung und Studium
Die väterliche Stellung ermöglicht dem Sohm im Anschluss an die frühen Unterrichtungen im Elternhaus eine Schulausbildung in der Landesschule zu Pforta, die er von 1741 bis 1746 besuchte. Bis 1752 studiert Carl Wilhelm Müller an der Universität Leipzig Jura, Geschichte und Philosophie und habilitiert sich mit der Arbeit „Über das Verbrechen der Grenzsteinverrückung“.
Vielseitige Interessen und Fähigkeiten
Seit früher Jugend ist Müller vielseitig und vor allem kunstinteressiert und literarisch tätig. So ist er in den Jahren 1756 bis 1760 anonymer Herausgeber der Zeitschrift „Britische Bibliothek“. Diese ist eine fortschrittliche, aller zwei Monate erscheinende Schrift zur Verbreitung modernen und historischen Gedankengutes in Form von englischer Literatur und Kunst, aber auch von wissenschaftlichen Erkenntnissen bis hin zu ersten Gedanken über ein einiges Europa in seinen wirtschaftlichen und politischen Möglichkeiten.
Gemeinsam mit seinem Freund Christian Felix Weiße veröffentlicht er Gedichte und gibt Übersetzungen heraus, etwa 1768 Beaumarchais „Eugenie“.
Erste berufliche Erfolge
Seine berufliche Laufbahn beginnt er am Obergerichtshof in Leipzig. In dieser Zeit führt er für Gotthold Ephraim Lessing einen in erster Instanz verlorenen Prozess, den Müller 1764 erfolgreich für seinen Mandanten beenden kann. Beide kennen sich aus Studienzeiten und pflegen über lange Zeit einen regen Briefwechsel.
Im Jahr 1759 wird er dank zielstrebiger Arbeit Mitglied im Leipziger Rat, ab 1771 ist er als Oberhofgerichtsadvokat (Stadtrichter) tätig, ab 1775 wird er Ratsbibliothekar, ein Jahr später Stadtbaumeister. Ab 1777 ist er Prokonsul.
Durch seine schnelle Karriere wird man in Dresden auf Müller aufmerksam. Der Kurfürst versucht wiederholt, ihn für den Staatsdienst zu gewinnen und verleiht ihm den Titel „Geheimer Kriegsrat“.
Foto: Repro eines Gemäldes von Anton Graff. Lizenz: gemeinfrei. Quelle: Wikipedia.
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Letzte Aktualisierung: 10. November 2009